Elektroprämie: Run auf die Fördertöpfe

Jahresabschluss für die Innovationsprämie „alter Machart“: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hatte alle Hände voll zu tun. 23.433 (Vormonat: 8.884) Umweltboni mussten genehmigt werden, um möglichst allen Antragstellenden die volle staatliche Förderung zukommen zu lassen. Das große Plus von 163,8 Prozent zeigt, dass der Run auf die Fördertöpfe groß war. Seit 1. Januar 2023 gilt eine neue Regelung.


Jürgen Karpinski, Präsident des Kfz-Landesverbandes Hessen, sagte zur aktuellen Statistik, der Run auf die staatlichen Fördertöpfe komme nicht überraschend, er habe aber eine unerwartet große Dimension. Dies schlage sich auch im Jahresergebnis nieder. 2021 seien für Hessen rund 60.000 Innovationsprämien bewilligt worden. Die Bilanz des Jahres 2022 weise ein Plus von 40,8 Prozent aus. Dies entspreche 93.819 Förderungen der elektrischen Mobilität. Insgesamt habe der hessische Markt nun 170.724 Umweltboni erhalten.


Karpinski verwies auf den Anteil der reinen batteriebetriebenen Fahrzeuge (BEV). Dieser habe im Dezember fast 51 Prozent betragen. Der Anteil der Plug-in-Hybride sei bei 49,3 Prozent und lasse erkennen, „was uns und der Umwelt in diesem Jahr“ fehlen werde. Die PHEV-Förderung sei komplett gestrichen worden. Dies sei ein falsche Signal für die Elektromobilität und die Mobilitätswende, denn Hybride „sind der Einstieg vieler Kunden in die Elektromobilität“. Man schaue nun gespannt auf die ersten Kennziffern des Jahres 2023 für „neuen Innovationsprämie“.