Hessisches Kfz-Gewerbe tagt in Biedenkopf
Spaltung auf Bundesebene als zentrales Thema
Wiesbaden, 27.10.2025. Der Landesverband Hessen des Kfz-Gewerbes hat seine Delegierten am vergangenen Freitag in Biedenkopf zur 98. Mitgliederversammlung empfangen. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Präsident Michael Kraft, gefolgt von dem Obermeister der Innung des Kfz-Gewerbes Biedenkopf Thorsten Linge und Bürgermeister Jochen Achenbach. In seinem Bericht hob Präsident Kraft die Herausforderungen für Industrie und Gewerbe durch hohe Energie- und Arbeitskosten sowie bürokratische Hürden hervor. Dies mache sich auch in der Konsumstimmung bemerkbar, selbst das sonst so verlässliche Werkstattgeschäft schwächele aktuell. Man hoffe nun auf wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen der Bundesregierung, etwa die steuerliche Förderung von gewerblichen Elektrofahrzeugen.
Präsident Kraft, Vizepräsident Krämer und Geschäftsführer Kuhn informierten anschließend über den aktuellen Stand der Geschäftsstellentrennung von ZDK und ZVK (Bundesinnungsverband). Während der ZDK sich in den letzten Monaten einem transparenten und unter hoher Beteiligung der meisten Mitgliedsverbände stattgefunden Transformationsprozess unterzogen habe, präsentierte der ZVK am 14. Oktober 2025 – für die meisten seiner Mitglieder völlig unerwartet – intransparente Haushaltsentwürfe und darauf basierende Beitragsbeschlüsse, so Vizepräsident Krämer. Diese von nur drei Vertretern des ZVK (Bayern, NRW und Rheinland-Pfalz) bewusst herbeigeführte und nicht nachvollziehbare neue Beitragssituation erfordere eine Reaktion der Landesverbände, so Geschäftsführer Kuhn. Der Landesverband Hessen hat durch zwei Beschlüsse den Prüfauftrag für einen Austritt aus dem ZVK (Bundesinnungsverband) sowie zugleich eine finanzielle Option für die Möglichkeit einer Mitgliedschaft in ZDK und ZVK von den Delegierten erhalten.
Neben der Verbandspolitik standen weitere spannenden Themen auf der Tagungsordnung: Dr. Jörg von Steinaecker (Steinaecker-Consulting/DISERVA) zeigte, wie sich KI im Autohaus praktisch einsetzen lässt. Thorsten Möginger (Kira-autonom.de) stellte ein Projekt zum Autonomen Fahren vor, das seit 2024 die Level 4-Technologie für den Einsatz im Rhein-Main-Verkehrsverbund testet. Achim Kreyenpoth beantwortete in seinem Vortrag die Frage, ob Gebrauchtwagen-Leasing nur als Randthema gedacht werden sollte. Seitens des Verbandes informierten außerdem Geschäftsführer Joachim Kuhn, Vizepräsident Thorsten Krämer sowie Claudia Kefferpütz von der ZDK-Abteilung Berufsbildung zur Ausbildungssituation 2025 und Projekten aus der Nachwuchsgewinnung. Laura Diegelmann, Referentin für Kommunikation, und Pressesprecher Roger Seidl, gaben Einblicke in die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes. Abschließend verabschiedete Präsident Michael Kraft die Delegierten mit Festlegung der 99. Mitgliederversammlung, die von der Innung Dieburg/Odenwald-Kreis am 24. April 2026 ausgerichtet werden wird.